Sawyer Mini Filter – Ein erster Blick

Gibt es heute wirklich noch Überraschungen im Outdoorbereich? Ja gibt es! Und eine dieser Überraschungen ist der Sawyer Mini Filter, der mir kostenlos zu Testzwecken von Walkonthewildside.eu zur Verfügung gestellt wurde.

 

Sawyer Mini Filter in Schweden

Sawyer Mini Filter in Schweden

Streng nach dem Motto “ Wat sagt denn der Carsten zu dem Teil“ landete das Teil bei mir zu Hause. Welche Filter mochte ich denn bis dato? Keinen! Das liegt vor allem an den Nachteilen eines normalen Filters, wobei ich hier zugegebenermassen die verschiedenen Filtervarianten über einen Kamm schere:

Nachteile herkömmlicher Filter

  • Schwer (eigentlich immer schön über 250 Gramm)
  • Man pumpt sich nen Wolf.
  • Die Dinger verstopfen (Glasfaser)
  • Die Dinger müssen dauern sauber geschrubbt werden (Keramik)
  • Die Dinger sind sowohl in Anschaffung als auch Ersatz teuer

Wenn man dann anschaut wo ich in der Regel Trekking betreibe (USA, Skandinavien, UK, Irland) und miteinbezieht, dass dort die von mir subjektiv wahrgenommene Wasserqualität auch ohne Filter sehr gut ist, dann war für mich der Filter einfach nicht notwendig.

Meine Strategie sah bis dato so aus, dass ich das Wasser einfach getrunken habe und hin und wieder ein Aqua Venture oder einen Steripen Opti dabei hatte. Somit lag ich gewichtstechnisch bei 100 Gramm für den Steripen oder 50 Gramm für das Aquaventure.

Und nun? Und nun gibts den Sawyer Mini, der die Art und Weise wie die Trekkinggemeinde das Thema Wasseraufbereitung angeht schon ein wenig revolutioniert.

Vorteile Sawyer Mini Filter

  • günstige 39,95 Euro
  • hohe Durchflußrate von 1,7 Litern ohne Pumpen
  • handgewogenen 39 Gramm für den nackten Filter -> ultraleicht
  • Lebensdauer von angeblichen über 300.000 Litern.

Wow…! Bei diesen Daten stellt sich nicht mehr die Frage, was man mitnimmt. Man nimmt den Sawyer mit.

Und genau dieses Wow-Erlebnis hatte ich auf meiner 400km-langen Trekkingtour beim Coast-2-Coast-Schweden auch. Auch wenn ich wie gewohnt die meisten Wasserquellen einfach so genutzt habe, kam es doch hin und wieder zum Filtern und ich war jedesmal über die Einfachheit und Geschwindigkeit des Filters beeindruckt.

 

Leichte 100 Gramm Vollausstattung

Leichte 100 Gramm Vollausstattung

100 Gramm sind die Vollausstattung, die man normalerweise nicht komplett „mitschleppen“ muss. Für sein Geld bekommt man:

  • Filter 39 Gramm
  • Spritze zum Sauber-Spülen des Filters 33 Gramm
  • Wasserbeutel 22 Gramm
  • Röhrchen, um das gefilterte Wasser in ein Gefäß seiner Wahl zu bringen. 5 Gramm

 

Sawyer Filter Mini
Sawyer Filter Mini

 

5 Gramm Strohhalm Sawyer Mini Filter

5 Gramm Strohhalm Sawyer Mini Filter

Wasserbeutel Sawyer Mini 22 Gramm

Wasserbeutel Sawyer Mini 22 Gramm

Spritze zum Backflushen bzw. Säubern des Filters

Spritze zum Backflushen bzw. Säubern des Filters

Für die meisten Touren würde mir persönlich der Filter plus Wasserbeutel reichen. Mit 61 Gramm und der Gewissheit ansich alles rausfiltern zu können, was mir Sorge bereiten könnte eine sensationell niedriges Gewicht.

Funktionsweise und Probleme

Der Sawyer Mini Filter ist ein sogenannter „Squeeze“-Filter. Das dreckige Wasser wird in den Wasserbeutel gefüllt, der Filter auf den Beutel geschraubt und dann drückt man den Beutel. Das Wasser wird somit durch den Filter gedrückt und kommt auf der anderen Seite sauber raus.

Hier hat man dann auch die einzigen 2 Probleme, die aber in meinen Augen nicht tragisch sind:

  1. Der Beutel läßt sich manchmal nicht ohne Weiteres befüllen. Gerade bei stehenden Gewässern läuft kein Wasser in den Beutel, wenn man den Beutel unter Wasser hält, weil der Wasserdruck den Beutel zusammendrückt. Man benötigt also ein Gefäß oder ansderes Hilfsmittel, um das Wasser in den Beutel zu bekommen.
  2. Ich hab gerade keine Quelle zur Hand, aber hier und da kam es wohl zu Defekten beim Beutel. Zu Heftiges Drücken hat hier wohl zum Aufplatzen einiger Beutel geführt. Kann ich noch nichts zu sagen, weil ich gar nicht so fest drücken mußte.

Fazit

Sollte sich bei den nächsten Touren nicht irgendwas ungewöhnliches feststellen lassen, dann ist der Sawyer Mini Filter ganz einfach DER FILTER! Wenn Du was anderes kaufst bist Du fast schon selbst schuld (sehr grob vereinfacht gesagt). Bei Wasserentkeimung spielen nämlich eine ganze Menge Faktoren eine Rolle. Sehr schön hat das Marcel von ausgeruestet.com in einem Artikel aufbereitet.

10 Kommentare zu “Sawyer Mini Filter – Ein erster Blick

  1. Andreas

    Danke für den Review!
    Habe das Ding auch seit einiger Zeit und kann nicht begreifen, warum es so unbekannt ist in Europa.
    Neben Vorteilen bei Kosten und Gewicht filtert es auch noch viel feiner als die bekannten, teuren, schweren anderen Filter.
    Nicht nur zum Trekkem super geeignet, auch für den Hotel-Wasserhahn ausserhalb Mittel-Europas.

    1. admin Autor des Beitrags

      Hallo Andreas,

      es hat vertriebstechnisch irgendwie einen Augenblick gedauert bis das Ding nach Deutschland kam.
      Walkonthewildside waren hier glaube ich auch die ersten, die den Sawyer angeboten haben.

      Ab diesem Sommer gibts den Filter auch unter der Namen Tropicare Plus Water Filter und wird dann
      in deutlich mehr Geschäften zu beziehen sein.

      CU

      Carsten

  2. Steffen

    So ist es…Care Plus hat den Sawyer Filter nun im Programm und die ersten Filter sind nun auch bei uns eingetroffen…!

  3. Dirk

    Ich habe von denen jetzt 4 Stück verbraucht, bzw noch einen auf Reserve liegen – und bin wirklich angetan von denen. Wie schon erwähnt wurde, sind die Filter, gerade in Urlaubsgebieten mit „Durchfallgefahr“, mehr als notwendig.

    1. admin Autor des Beitrags

      Hi Dirk 🙂

      Was meinst Du denn mit „verbraucht“?

      Auf dem Papier soll der ja quasi ewig halten. Mit meinem habe ich selber noch nicht richtig viel Wasser gefiltert.

      Wie war das bei Dir?

  4. PCT Section Hiker Rick

    Hi fastpacking.de,
    mein Sawer Mini ist seit einem knappen Jahr in den USA beim Backpacking in der Sierra Nevada und der Peninsular Ranges von mir im Einsatz und hat sich sehr gut Bewährt. Nach jedem Trip reinigen und gründlich austrocknen lassen ist sehr wichtig und auch das Reinigen der ’squeeze bag‘. Ich bin immernoch bei meiner ersten und habe die drei Ersatz-bags nicht nicht benötigt. Die 2o Dollar +10 Ersatz-Bags haben sich sehr gelohnt, mein Schweizer pump-filder sammle seitdem staub in der Garage!

    Happy Trails,
    PCT Section Hiker Rick

    PS: Ueber 2600Meter trinke ich ungefiltert, Sawer wird also nicht gebraucht 😉

  5. Carsten Schmidt

    Hallo, schöner Bericht, aber ich hab ne kleine Anmerkung.
    Der graue Schlauch, das ist von Sawyer so gedacht, das man ihn an das Ende aufsteckt, wo das Ungefilterte Wasser einläuft um ihn quasi als Strohalm zu nutzen wenn man trinken will ohne Flasche oder nicht Squezzen will. Sprich, übern Bach beugen, eintauchen und trinken 🙂
    Grau ist bei Sawyer die Farbe für das Schmutzwasser und es gibt auch (in den USA) blaue Schläuche, die dann an den Auslass kommen 🙂
    Beste Grüsse Carsten

  6. Jannis

    Den Wasserfilter verwende ich auch. Ich bin ebenfalls absolut begeistert!
    Für Reisen in Entwicklungsländer mit hoher Krankheitsverbreitung, verwende ich jedoch den SteriPEN (Wasserentkeimung mit UV-Licht), da hier auch Viren abgetötet werden, die mit mechanischen Wasserfiltern nicht gefiltert werden können, da sie zu klein sind.

    Liebe Grüße
    Jannis

    1. admin Autor des Beitrags

      Hi Jannis,

      ich hab natürlich auch nen Steripen.

      In den normalen Trekkinggebieten (USA, Skandinavien etc) sind aber meist Viren nicht das Problem, sondern eher bakterielle Verschmutzung und Sediment im Wasser.

      Klares Wasser -> Steripen
      trübes Wasser -> Sawyer

      trübes Wasser in Entwicklungsländern -> Erst Sawyer, dann Steripen

      🙂

      CU

      Carsten

  7. Marina

    Den SteriPEN verwende ich auch zum Verreisen. Viren kommen ja eher in der Nähe von Menschenansammlungen vor, also wie du schon sagst, beim Trekking nicht ganz so wichtig… Da gibt es aber auch ein Modell von SteriPEN mit Vorfilter, der auf die normalen breiten Sportflaschen passt. Dann hat man alles in einem für ca. 60 euro. War mir persönlich am sichersten und einfachsten 🙂

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